Einmal die Ostküste Hoch von Fort Lauderdale bis Charleston
Bordbericht HASPA
Welcome to Miami.
Mit leichtem Muffensausen vor der Immigration ging es für uns gen USA. Diese Angst wurde uns allerdings durch die meist sehr netten Grenzbeamten genommen – die teilweise mehr Interesse an dem Schiff zeigten als an uns.
In Fort Lauderdale empfing uns die HASPA in einem Hafen, der – neben einem befluteten Marmor-WC im zugehörigen 5-Sterne-Hotel – auch die Benutzung der hoteleigenen Poollandschaft ermöglichte, samt zweier Wasserrutschen.
Diesen Luxus mussten wir leider schnell hinter uns lassen, denn die 800 Meilen segeln bzw. motoren sich nicht von allein. Zum Abschied durften wir während des Auslaufens immerhin der Flugshow der Blue Angels beiwohnen.
Also raus aufs Wasser, und los ging der wilde Mix aus Motoren bei sachten 5 Knoten Wind und teils zügigen 6 Knoten Fahrt unter Segeln bei frischeren 10 bis 13 Knoten Wind.
Die erste Nacht war geprägt von teils dramatisch aussehenden Gewitterfronten – alias Wetterleuchten – die uns Gott sei Dank nur ein paar stärkere Böen brachten, aber stets vorbeizogen.
Der erste Seetag war gekennzeichnet vom gleichmäßigen Dröhnen der Maschine und strahlendem Sonnenschein. Die Versuche, ab und an die Genua für eine kleinere Ruhepause hochzuziehen und wenigstens etwas zu segeln, blieben eher von kurzer Dauer.
Also rein in die zweite Nacht, welche nun insbesondere für meine Wache ein umfangreiches Programm aus Regenschauern und erneut bedrohlich aufziehenden Gewittern bereithielt – die aber letztendlich die HASPA erneut verschonten.
Der letzte Seetag bis Savannah wurde dann dem Wort Segeltour wieder etwas gerechter, und wir konnten sogar bei guten 10 Knoten Wind für zwei Stunden den A6 setzen.
Die abendliche Einfahrt nach Savannah durch einen doch teils engen Kanal forderte dann nochmal ein fleißiges Tonnenzählen – und gegen halb zwei nachts lagen wir nach guten 350 Seemeilen fest in Savannah, direkt an der Promenade.
Savannah kennt man übrigens aus der weltberühmten Parkbanksezne von Forest Gump, welche wir natürlich besuchen mussten!
Am nächsten Morgen teilten wir uns gleich für die anstehenden Besorgungen auf – wobei der Diesel von der nächsten Tankstelle beschafft werden musste. Hierzu lieh sich unser Skipper Bernard ein sehr abenteuerliches Gefährt aus, dessen Fahreigenschaften denen eines Reliant Robin sehr nahe kamen.
Am Abend ging es dann wieder 70 SM weiter Richtung Charleston – wobei die Tour primär aus Motoren bestand, mit einigen kürzeren Segeleinlagen bei lauen 7 bis 10 Knoten Wind.
Voraussichtlich werden wir Charleston am Donnerstagmittag erreichen und uns dann bis Freitag früh die erste wohlverdiente, längere Liegenacht seit vier Tagen gönnen.
Viele Grüße von Bord
Euer Leonhard (alias Theo), Leonhard, Bernard, Ulli, Merle, Johannes, Spotti, Jan und Ron