Rolex Fastnet Race 2025 auf der Haspa Hamburg
Nach einem gut genutzten Layday in Cowes ging es am Samstag endlich los. Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen, am Abend zuvor gab es noch ein gemeinschaftliches Abendessen im Pub, dann hieß es am nächsten Morgen passend als Wecker: „Ready for Racing!“.
Mit einem guten Start mit den IRC Super Zero und IRC-Zero ging es auf nach eine enge und manöverreiche heraus aus dem Solent, hin zu den Needles. Fastnet Race heisst auch immer eine unglaubliche Anzahl an Booten verschiedener Größen, Formen und Farben. Neben Ultim Trimaranen wie „Sodebo“ oder „SVR Lazartigue“ zu starten ist schon etwas besonderes, daneben gibt es unzählige kleinere Boote aus den Klassen IRC 3 und 4, oft schöne alte Schiffe, die das Starterfeld noch diverser machen.
4 Stunden nach dem Start gingen wir ins Wachsystem. Es folgte lange und kürzere Kreuzschläge die englische Südwestküste entlang. Nachts begleitet von einem Lichtermeer der Fastnet Race Flotte. Die Kreuz ging mit einigen etwas tieferen Abschnitten mit TWA von 60 Grad weiter bis zu den Scilly Islands, die paar Felsbrocken am der südwestichen Ende Cornwalls. Auf offiziellen Urlaubsbildern, wirken diese Inseln gerade schon traumhaft, vergleichbar mit selbigen im Mittelmeer oder Karibik, in Wahrheit, sin es ein paar Felsen in einer grau in grau gehalten britischen See, Urlaubsgefühle kamen bei der Vorbeifahrt wahrlich nicht auf.
Immer noch unter der am Start gesetzten G2.5 ging es nach den Scillys auf zum Rock. Es folgte eine eintägige Kreuz bei moderaten Bedingungen von 12-20 Knoten und c.a. 1 m Welle. Die irische See zeigte sich bei teils strahlenden Sonnenschein von ihrer besten Seite, Champagne Sailing, nur das es leider eine Kreuz war. Neben den perfekten Segelbedingungen, waren es auch zahlreiche Delfine und zum Teil sogar ein Wal die die Stimmung der Crew hochhielten. Dabei wurde Stück für Stück das 54 Meter hohe Leuchtfeuer des Fastnet Rock sichtbar.
Rundung vom Rock, bei dichtem Nebel mit kurzem Abstand zu zwei Kontrahenten schließlich gegen Montag 18.00 BST. Nicht der einzige Grund zur Freude, Ineke hatte heute Geburtstag, zur Doppelfeier des Tages gab es „Pain au chocolat“ für die Crew. Nach Rundung des TSS ging es auf die zweite Hälfte des Rennens, schneller aber nicht weniger anstrengend ging es mit G5 und A3 auf Richtung Cherbourg. Jetzt gab es vor allem zwei Prioritäten, Kite Trimm und den entgegenkommen (kreuzenden) Booten ausweichen, die den Rock noch vor sich hatten.
Als dritte Sache kam vor allem in der Nacht das Thema von Fischern auf, welche zwar beleuchtet, aber oft ohne AIS oder Funkkontakt unterwegs waren, das machte es schwierig diesen adäquat auszuweichen. Mit Kite und entsprechenden Speed eine stressfördernde Angelegenheit.
Nach der eintägigen Kreuz von den Scilly Islands zum Rock fuhren wir die Strecke mit dem A3 in gerade mal 13 Stunden wieder zurück, danach ging es in den Channel hinein. Hier ging das Thema mit erhöhtem Schiffsverkehr weiter, diesmal nicht mit unkooperativen Fischern sondern mit kooperativen Frachtern. Ein Öltanker sah sich gar genötigt als Ausweichmanöver einen 360 hinzulegen. Bei c.a. 200 sm vor dem Ziel wechselten wir vom A3 noch für einige Stunden auf die Jibtop nur um diese eine Wache später wieder einzufurlen und wieder den A3 zu ziehen.
In die letzte Nacht hinein zum Glück mit genügend Wind bis zu 18kn gingen wir auf die letzten Meilen. Zuvor ging an Bord noch die Sorge durch mangelnden Wind und zuviel Gegenstrom noch beim Cap de la Hague ankern zu müssen um nicht noch zurückzutreiben. Ein Glück dass sich diese Angst nicht bewahrheitete.
Am Morgen schließlich um kurz nach 8.30 europäischer Zeit ins Ziel in der Hafeneinfahrt von Cherbourg. Danach folgte neben dem obligatorischen Anlegebier ein paar Stunden gemeinsames Räumen, um danach am Abend bei der Crewparty den Tag mit ein paar Bier ausklingen zu lassen.
Danke an den HVS für die Möglichkeiten und den Support, viele Grüße aus Cherbourg von der Haspa Crew.
Laurids, Lorenz, Seb, Inken, Reemt, Konsti, Freddy, Amelie, Anna, Tom, Lasse und Ineke