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Bericht 3 / Etappe 3 Klaipeda - Gdynia

Norddeutsche Vermögen Hamburg
54° 38´105 N 020° 42´ 171 E - Gdynia (Polen)

Ein immer noch sonniges Hallo an alle Daheimgebliebenen!

Nach einer entspannenden Nacht stieg die Vorfreude über die Ankunft unserer Crewverstärkung Volker Linzer und Leo Agthe, die am heutigen Tage zu uns stoßen sollten. Einiges musste vorher noch erledigt werden, wie aufklaren, einkaufen, Volkers Willkommensgeschenk vorbereiten etc., so dass die Zeit schnell verging und wir plötzlich zu elft zum Abendessen gehen konnten. Dort wurde Volker sein Crewgeschenk - eine gewichtsoptimierte Zahnbürste, deren Stiel mit 12 Löchern versehen war - feierlich überreicht. Auch den darauf folgenden Tag verbrachten wir weitgehend mit Regattavorbereitungen, einer Seglerparade durch Klaipeda und natürlich den Siegerehrungen. Nicht zu vergessen bleibt dabei das "Kraftschlafen", um in der nächsten Etappe ausreichend Durchhaltevermögen, Energie und Konzentration einbringen zu können.

Dann war es endlich wieder so weit. Geweckt von "Pamela" freuten wir uns endlich der Hitze an Land entfliehen zu können und verließen das
gastfreundliche Klaipeda. Bei genialstem Segelwetter bereiteten wir uns akribisch auf den Start zur 3. Etappe vor. Wechselten von der Genua 3 noch schnell auf die Genua 1 und befanden uns in einer optimalen Startposition, als dieser abgebrochen wurde. Auch beim zweiten Start waren wir in einer angemessenen Position und schafften es, während sich drei Frühstarter bereinigten, uns von den anderen freizusegeln.

Damit begann dann die Aufholjagd und der Kampf mit Essex Girl. Während wir nach der ersten Bahnmarke etwas höher segelten, um schnellstmöglich den Genaker ziehen zu können, gab es einige Schiffe, die sich für einen noch höheren oder deutlich niedrigeren Kurs entschieden hatten. Mit einem
Boatspeed von 10 kn hatten wir schnell das Feld der ORC-Schiffe erreicht und konnten eins nach dem anderen abhängen. Schon bald befanden wir uns zwischen den führenden 7 Schiffen und dem Rest des Feldes. Immer verfolgt von Essex Girl und Black Jack. Ständig wurden Gewichts- und Segeltrimm optimiert, um schnellstmöglich und vor allem vor den beiden das Ziel zu erreichen. Nach Durchquerung des Verkehrstrennungsgebietes liefen wir dicht unter Land in die Bucht vor Gdynia ein und brachten nach zwei Vorsegelwechseln die letzten 10 Seemeilen hinter uns, die uns und unserem Navigatorenteam noch einiges abverlangten. So mussten unbeleuchtete Tonnen rechtzeitig erkannt und passiert werden. Ein wahres Slalomsegeln unter Genaker und immer die üblichen Verdächtigen im Nacken.

Nachdem die Ziellinie gefunden und um 0:48 Uhr passiert wurde, kam ein Boot unter Blaulicht auf uns zugerast. Dies entpuppte sich als das Boot des
ansässigen Hafenmeisters, der uns prompt an den uns zugedachten Liegeplatz verwies.
Kaum war vor der Schokakola festgemacht, begaben wir uns noch in Ölzeug auf die Suche nach einer Lokalität, die sich jedoch wenig erfolgreich erwies. Außer Bier war nichts mehr zu bekommen, so dass wir uns für Miracoli in einem Pumakäfig entschieden und gegen 5:00 Uhr fix und fertig in die Kojen fielen.

Im Namen der Crew
Katrin Hilbert