Fastnet Vorbereitungen auf der Haspa Hamburg
Fragt man Adrian nach seinem Feedback antwortet er: „Ich fühle mich sehr wohl an Bord, aber ich hab mir die Segel lang nicht so schwer vorgestellt.“ Lange haben wir uns als Crew auf das Fastnet Race 2021 vorbereitet. Der Wechsel zwischen den Schiffen, die vielen Arbeiten auf der Werft und die Ungewissheit durch Corona zu Beginn der Planung sorgten für viele Turbulenzen während der Vorbereitungsphase. Am Freitag war es dann endlich so weit. Der erste Teil der Crew machte sich auf den Weg durch den Kanal, während ein weiterer Teil am Samstag in Cuxhaven an Bord ankam. Die letzten beiden Mitsegler werden dann in Frankreich an Bord kommen. Da wir ein wilder Mix aus erfahrenen und neuen Seglern der Segelgruppe sind, haben wir die Hinüberführung hauptsächlich als Ausbildungs- und Trainingstörn für das aufkommende Rennen genutzt. Segelwechsel, Positionstausch und allgemeine Seemannschaft standen auf der To-Do Liste. Für Jana und Adrian ist das aufkommende Race die erste Hochseeregatta. Den Samstag nutzten wir, wie immer vor einer Überfahrt, für den Proviant, sowie die Sicherheitseinweisung und kleinere Arbeiten am Boot. Während die Störtebeker sich dann schon Samstagabend auf den Weg machte, entschieden wir uns für Sonntagmorgen als besten Zeitpunkt die Reise Richtung Frankreich anzutreten. Bei bis zu 21 Knoten Wind und der Welle vom Vortag begann die Fahrt recht ruppig. Schnell forderte der noch stehende Wellengang seine Opfer, und einige Crewmitglieder kämpften den ersten Tag mit Seekrankheit. Wir hoffen, dass damit allen an Bord jetzt die Seebeine für die kommende Woche gewachsen sind und wir den Seekrankheitscheck damit als erledigt abhaken können. Überraschend war dabei, dass vor allem hauptsächlich die erfahreneren im Team länger mit dem Seegang kämpften, als die neuen. Als über Nacht der Wind dann abflaute, wandelte sich der Gemütszustand bei der gesamten Crew und die kabbelige Nordseewelle verschwand nach und nach. Vor der Küste der Niederlande überraschte uns eine Routinekontrolle der Küstenwache via Flugzeug und sorgte für Abwechslung im schnell gefundenen Wachalltag. Das gemeinsame Abendessen zum Wachwechsel wurde genutzt um auch die anderen Crewmitglieder länger als zum Wecken zu sehen und sich so als Crew immer weiter als Team zu finden. Nachdem der Wind irgendwann ganz aus war, haben wir zwischenzeitlich den Motor angemacht und somit auch diesen nach der Wartung auf der Werft getestet. Die flaue Zeit nutzen wir, sowie auch die Störtebeker, um den Instagram Kanal des HVS fleißig mit Bildern zu füttern. Ein Highlight der Reise war die erste Überquerung des Medians für Adrian, Merle und Jana. Aber auch unter den anderen fiel immer wieder auf, dass durch die lange Corona-Pause gerade die kleinen Dinge wie die Stille der Nacht oder das starke Meeresleuchten an Aufmerksamkeit gewonnen haben. Die Vorfreude auf die erste richtige Regatta in 1,5 Jahren ist riesig und steigt mit jedem Tag. Heute Morgen, Mittwoch 04.08. um 5 Uhr kamen wir endlich in Cherbourg an und wurden von Achim herzlich mit einem Anlegebier, Baguette und Aufschnitt begrüßt. Die kommenden Tage werden wir nutzen, um die To-Do Liste restlos abzuarbeiten und als gesamte Crew noch das ein oder andere Manövertraining zu machen. Den Sicherheitscheck haben wir bereits heute Mittag erfolgreich bestanden und eingecheckt sind wir auch. Damit steht auf der organisatorischen Seite der Regatta nichts mehr im Weg. Viele Grüße aus dem verregneten Cherbourg, Die HASPA Crew