Haspa kurz vor den Kapverden
Nachdem wir uns über Nacht etwas weniger Wind gewünscht haben, um das Rigg zu schonen, wünschen wir uns nun etwas mehr von selbigem. Wir schaukeln wieder unter G5 und ohne Groß bei 15kn Wind durch den Atlantik, knapp 100sm nordwestlich der Kapverden. Da der Wind leider zur zeit direkt von vorne kommt und wir eine Wende unbedingt vermeiden wollen, um kein Risiko für das angeschlagene Rigg einzugehen, rechnen wir uns die Finger wund, wie weit uns unsere Dieselreserven wohl bringen werden. Ohne Welle würden wir wohl längst Motoren und noch heute abend in Mindelo festmachen.
Doch wir haben die Welle, die in der letzten Nacht durch 30kn Wind aufgebaut wurde, noch immer. Und das genau von vorne. Also hoffen wir auf einen Winddreher und schätzen munter weiter, wie viel Diesel man wohl für welche Geschwindigkeit gegen die Welle braucht und hoffen insgeheim, dass die Welle irgendwann plötzlich aufhört und wir doch sofort motoren können.
Bis sich etwas ändert, sitzen wir weiter bei Nieselregen im Cockpit, versuchen jedes Grad Höhe mitzunehmen und fühlen uns ein bisschen an zuhause erinnert. Grau in Grau kennt man ja aus Hamburg nur zu gut.
Derweil wird in Hamburg kräftig an der Riggreparatur geplant. Die Marina ist informiert, eine Werft mit Kran kontaktiert und als sehr hilfsbereit begefunden. Das neue Rod ist in Fertigung und ein sehr zeitnaher Transport geklärt. Alles läuft auf Hochtouren, während wir uns noch gen Kapverden kämpfen.
Wir freuen uns auf ein Ankommen morgen Vormittag und den kleinen Luxus eines Hafens. Eine Dusche, ein nicht schaukelndes Bett, ein Essen, das nicht schon 4 Wochen mit uns herumfährt...
...und eine hoffentlich schnelle Riggreparatur und schnelle Weiterreise gen Hamburg.
So weit von Bord der Haspa Hamburg!