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Late Night Cup und fast Rund Fyn.

Segeln und treiben lassen…

Es war mal wieder ein Wochenende mit vielen Überraschungen… Einmal hat man Wind, und dann eben wieder nicht! Dann kommt hinzu das einem die Strömung manchmal wohl gesonnen ist und manchmal eben nicht. Aber fangen wir von vorne an!

Mittwochabend 21:30 Start des Late Night Cups. Fünf Boote und rund 80 NM von Kiel bis nach Kerteminde. Mit nettem Wind, unserem allseits beliebten Code Zero, viel guter Laune, einem Wachsystem bei dem alle wach bleiben und vor allem einem tollen Team ging es los. Viele Segelwechsel und eine sehr kalte Nacht später kommt die große Herausforderung. Passt die Haspa wirklich unter der Brücke durch? Auf den ersten Blick sieht es wie immer bei Brücken so aus, als wenn es einfach nicht passen könnte, aber klar die Angaben in den Seekarten stimmen.

Nach einer kurzen Flaute zwischen den Brückenpfeilern also weiter Richtung Kerteminde in den Sonnenaufgang segeln. Langsam wird es zum Glück auch wieder wärmer. Nach erfolgreichem Segel bergen, legen und dem Anlegemanöver können wir dann Brötchen kaufen und erst mal ordentlich Frühstücken bevor sich die Haspa Schlafen legt. Nach einem mehrstündigen komatösem Tiefschlaf des Teams geht es dannArtikel wieder voller Motivation los, um alles für die Regatta Fyn Rund vorzubereiten.

Mit leichtem Wind laufen wir am Freitag um 10 h aus und setzen Segel. Nach ein paar Testwenden und Halsen können wir dann endlich um 10:45 h an den Start. Zur ersten Tonne höher ran, dann abfallen. Die Manöver klappen gut und wir haben Spaß!

Unter Genacker geht es dann weiter südlich rund um Fyn. Es läuft super bis zur ersten Flaute. Ab dem Moment haben wir wenig Wind. Mit dem richtigen Riecher für gute Strömungen, ständigem Vorsegelwechsel, motivierten Trimmern und Steuerleuten gelingt es dem Team sich über Nacht wieder an die erste Position zu schieben.

Morgens geht es dann mit rasenden 2 Knoten voran.

Lange Rede - kurzer Sinn: 36 Stunden nach dem Start, viele unerwartete Strömungsänderungen, geschätzten zehn Versuchen den Code Zero noch einmal zu aktivieren, vielen taktischen Entscheidungen und so einige vieräugige Quallen später lässt uns der Wind vollkommen im Stich. Jetzt haben wir Rasmus wohl irgendwie auch verärgert, denn die Strömung dreht und ist mit 2 Knoten gegen uns.

Eine rote Tonne ca. 13 NM vor dem Zieldurchgang kennen wir jetzt alle sehr gut! Eine Stunde später (immer noch nahe der roten Tonne) kommen wir dann nicht mehr gegen die Strömung an. Einen Versuch den Anker zu werfen brechen wir ab, und müssen leider sagen: " Fast Fyn Rund in 36 Stunden"!

Viel Schweiß (Dank Sonne, Segelmanövern und Grübeleien über die taktisch beste Entscheidung), gute Laune und der Wille zu gewinnen, konnte uns leider auch nicht vor dem von Seglern meist gefürchtetem retten! Flaute! Kein Wind in Sicht! Und Strömung gegen an!

Mit dem Motor kommen wir um 1 Uhr Nachts in Kerteminde an, Wasser und Diesel gebunkert, eine kleine Stärkung und ab geht’s. Auf nach Kiel! Nach sagenhaften acht Stunden unter Motor, die ein Großteil der Crew verschlafen haben (an dieser Stelle noch einmal Danke an alle, die wach geblieben sind), gewährt uns der Wettergott dann wieder ein bisschen Wind und wir können die restlichen 3 Stunden unter Genacker nach Kiel zurück zurücklegen.

Kurz vor dem erfolgreichen Anlegen im BKYC müssen wir noch herausfinden, dass die Tankstelle in Strande geschlossen hat, wenn an der Zapfsäule ein DIN A4 Blatt hängt mit dem Wort "Achtung" in Schriftgröße 6 und dass man einfach nicht auf einem frisch gestrichenen Fußboden läuft, egal ob das Schiff gehalten werden muss oder nicht!

IM BKYC wird das Schiff geputzt und für die Überführung nach Wedel vorbereitet. Danach steigen 12 glückliche und müde Segler in Ihre Autos und fahren nach Hause.

Dieser Törn brachte einige Überraschungen, viel Spaß und noch mehr Bräune in unser aller Gesichter.

Jetzt können wir nur noch Danke ans Team und an den Skipper sagen und uns aufs nächste Wochenende freuen.

Und die Moral von der Geschicht: Ohne Winde geht es nicht!

Weitere hilfreiche Lebensweisheiten von Bord sind: "Leif is Life"… und als letzte, aber wirklich nicht unwichtigste, weil es den Zusammenhalt der Crew deutlich zeigt:" we all would catch a granade for ya…."

Viele sonnige und fröhliche Grüße von Bord:

Hannes, Georg, Achim, Max, Max, Timm, Dirk, Leif, Katrin, Frauke, Patricia, Julia