Lyö Rund: Unbeschwertes Segelvergnügen
Die Regatta Lyö Rund am ersten Wochenende der Flensburger Fördewoche steht seit jeher für die Gelegenheit, eines der schönsten Segelreviere überhaupt unter Wettfahrtbedingungen zu befahren. Auf der etwa 80 Meilen langen Strecke heraus aus der Förde mit anschließenden Abstecher in die Dänische Südsee, sind in aller Regel sowohl alle denkbaren Kurse als auch ein Übergang von Inshore- zu Freiwasserbedingungen geboten.
Selbstverständlich konnte sich die Broader View Hamburg samt Crew diese Freude nicht nehmen lassen. Die allgemeine Hochstimmung erfuhr allerdings einen kleinen Dämpfer, als just auf dem Weg zur Startlinie (wie sich mittlerweile herausstellte aufgrund eines Kabelbruches) eins nach dem anderen verabschiedeten. Ohne elektronische darstellung des Kurses oder der Windgeschwindigkeit und -richtung, waren wir unvermittelt wieder auf alt hergebrachte Mittel wie Kompass, Karte und Verklicker angewiesen. Was sicherlich einigen Crews die Samstagsmorgenlaune verdorben hätte, stellte sich für uns nach und nach jedoch als unverhoffter Segen heraus: Ohne auf die Zahlen am Mast oder auf dem PC fixiert zu sein, konnten wir umso mehr die herrlichen Leichtwindbedingungen bei strahlendem Sonnenschein genießen und uns nebenbei noch in klassischer Navigation und Segelführung üben. Und so folgte ein Segeltag wie er im Buche steht, der mit einer ordentlichen Portion Labskaus samt Spiegelei und Rollmops (der allerdings nicht bei allen Besatzungsmitgliedern Begeisterung auslöste) gekrönt wurde. Als wir am späten Abend dann das Eintreffen der Broader View als First Ship Home bei einer gepflegten HoPiHaLiDo feierten, waren wir uns einig, dass die gelegentliche Emanzipation von den elektronischen Navigationshilfen durchaus ihren Charme hat.