Norwegen aus Sicht einer Kapuze
Dieses Jahr habe ich mitbekommen, dass ich einen Sommerurlaub in Norwegen verbringen darf. Eigentlich sind Sommerurlaube für mich immer sehr langweilig, weil ich die meiste Zeit gut verstaut in meiner Jacke unter Deck verbringe. Dieses Jahr scheint das aber anders zu sein. Ich sehe endlich auch mal etwas von der Welt und meinen Sommerurlaub.
Los ging die Reise für mich am Ausgang vom Bergener Flughafen in Norwegen. Schon hier regnete es und ich habe einen wirklich modernen Flughafen gesehen.
An Bord angekommen, durfte ich das Einkaufen begleiten. Ich wusste gar nicht, wie viel zehn Menschen in einer Woche essen - ist das normal? In Bergen wurde ich wohl zu einer Aussichtsplattform getragen. Zumindest wurde ich dort plötzlich rausgeholt und habe einen grandiosen Blick auf die Stadt von oben genossen. Vom Rückweg in der Standseilbahn habe ich dann wieder weniger gesehen.
Auf der ersten Etappe nach Dingja habe ich mehrere Brücken (ganz schön knapp war das manchmal, aber ich vertraue meiner Crew) und immer wieder kleinere und größere Inseln gesehen. Auch Segelmanöver wurden mir gezeigt. So ein Ein- und später das Ausreffen scheint ganz schön kompliziert zu sein - immerhin wurde es ganz genau besprochen, bevor dann alle zusammen gearbeitet haben. In Dingja angekommen habe ich mit meinem Träger einen See besucht, an dem ich den beeindruckendsten Regenbogen meines Lebens gesehen habe. Die kleine Wanderung war zwar schon abends um 23 Uhr, aber das scheint der Crew bei der abendlichen Helligkeit nicht zu spät zu sein.
Am nächsten Tag durfte ich den Sognesfjord fast in seiner kompletten Länge sehen. Immer mehr Schneefelder tauchten rechts und links an den Berghängen auf - wirklich beeindruckend, immerhin ist es ein Sommerurlaub. Ein Crewmitglied meinte sogar, dass der Regen in Schneeregen übergegangen sei. Sowas erlebe ich eigentlich höchstens bei Ostertouren.
Von Fjaerland am Ende eines Auslegers der Sognesfjordes bin ich mit einem großen Teil der Crew zu einem Gletscher gelaufen. Zwar konnte weder mein Träger, noch ich viel vom Gletscher sehen, aber laut dem nicht wandernden Teil der Crew, soll es der größte Gletscher Kontinentaleuropas sein. Das Wissen kommt aus dem nationalen Gletschermuseum, das ich leider nicht betrachten durfte. Dafür durfte ich aber die ganze Wanderung erleben und heute bei Wind und ohne Regen an der Seereling trocknen. Die Wanderung scheint für meinen Träger ziemlich kalt gewesen zu sein. Zumindest hat sich fast die ganze Crew für eine Stunde in eine schwimmende Sauna neben der Haspa eingebucht. Ab morgen soll es dann endlich auch wieder gleichmäßig regnen, sodass ich Hoffnung habe, auch den zweiten Teil der Rückreise vom Fjord Richtung Bergen mitzuerleben, bevor es dann endgültig zurück nach Norddeutschland geht.
Viele Grüße von Kappi Kapuze und Crew