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Wetter, Wasser, Wale, Wettkampf

Vorneweg: Das Wetter ist immer noch unerträglich - es ist jeden Tag sonnig, um die 28 Grad, lediglich winzige Wolken durchbrechen das Blau. Blau in allen Schattierungen zeigt sich auch das Wasser auf dem wir segeln. Ein schöner Wind von 14-18 kn sorgt für guten Speed.


Am Mittwoch segelten wir nach Tortola und übten auf dem Weg schon mal ein paar Manöver für die bevorstehende Regatta. Dabei wurden wir von den imposanten Superjachten, darunter einige Wallys und J-Classyachten, die sich vor Virgin Gorda für die Superyacht Regatta vorbereiteten, inspiriert. Unser Ziel war Sopers Hole, ein kleiner Ort mit bunten Häuschen, ein wenig wie Disney Land. Hier hat der berühmte Pirat Captain Blackbird sein Versteck gehabt und ist zu seinen Raubzügen gestartet. Ein anderer Captain wartete dann ab Donnerstag in St. Thomas auf uns - Captain Morgan unschuldig in Cola versteckt.   Zuvor mußten wir jedoch offiziell in die USA einreisen. Hierfür durfte auch die gesamte Crew - bis auf Lorenz, der aufgrund eines fehlenden Visums die Fähre von Sopers Hole nehmen mußte - antanzen, um viele, viele Formulare auszufüllen, die obligatorischen Fingerabdrücke abzugeben und hübsche Fotos von sich machen zu lassen.   Vor Charlotte Amalie haben wir ein Walpärchen entdeckt. Mehr als eine gelegentliche Atemfontäne und die Rückenflossen waren zwar leider nicht zu sehen, aber wir haben uns trotzdem gefreut.


Am Donnerstagabend haben wir uns dann unter das Regattavolk gemischt und Captain Morgan getroffen.
Am Freitag um 11 Uhr war dann der erste Start, wir starten in der IRC Klasse mit 4 weiteren Schiffen.   Das 1. Ziel war mitten im Hafen von Charlotte Amalie, damit die Touristen auf den Kreuzfahrern auch etwas zu sehen haben. Der Start zur Rückregatta dann 10 Minuten nach dem Zieleinlauf auf der anderen Seite des Startschiffes. Sehr zeitsparend, aber auch ein gruseliges Durcheinander, weil gleichzeitig immer noch Yachten aus den kleineren Klassen ins Ziel einliefen. Die Autorin ist Regattaneuling und durfte feststellen, dass es zeitweise ganz schön hektisch an Bord sein kann und Gennakerpacken so was von überhaupt keinen Spaß macht, zumal sich unter Deck eine ordentliche Saunaatmosphäre breit machte. Für viel Verwirrung hat die unverständliche Beschreibung des Startprocederes gesorgt. Im ersten Rennen hatten wir einen Superstart, allerdings genau eine Minute zu früh. Da wir dann auf die anderen gewartet haben, hat man uns netterweise doch gewertet.  Beim zweiten Rennen hatten wir die merkwürdige Startregelung verstanden. Konsequenterweise belegten wir auch hier wie in den nächsten 4 Rennen in den nächsten zwei Tagen den vierten Platz nach berechneter Zeit. Gesegelt haben wir uns aber immer packende Zweikämpfe mit kanadisch-polnischen Farr 47 und der holländischen Swan 45 geliefert und sehr spannende Rennen gehabt. Der Plan nach dem Abendessen an Bord wieder rüber zur Party zu gehen, löste sich in Wein und anderen Getränken auf - wenn auch vielleicht nicht geschmacklich delikat, so doch sehr interessant, welch kreative Einfälle leicht alkoholisierte Köche zum Nachtisch haben. Gut, dass es dunkel war und das Auge bei der braunen Bananenkreation mit Rum diesmal nicht "mitessen" musste.   Am Samstag hatten wir bei einem Rennen leider das Pech eines Knotens in der Gennakerschot, der ein Tonnenmaöver ruiniert hat. Vielleicht hätten wir die Polen sonst noch einholen können.  Von den Anstrengungen des Tages erholten wir uns abends an Land mit Kaltgetränken und mit Live-Musik und Tanz am Strand und im Wasser bis früh am Morgen.


Am Sonntag haben wir uns im ersten kurzen Rennen sehr gut geschlagen und unsere beiden Lieblingskonkurrenten gesegelt erneut hinter uns gelassen. Das zweite Rennen war eine lange Strecke im Zickzack durch die Inselwelt der Virgin Islands. Man sah noch mehr von den Inseln - wenn man denn nicht grad in der Sauna saß, um Gennaker zu packen. Bei der Preisverleihung gingen wir leer aus, die Rolex hat Lupa of London gewonnen. Zum Abschied schwangen dann alle noch einmal das Tanzbein bei karibischer Musik und der ein oder andere freundete sich wieder mit Captain Morgan an. AHOI!