Zusammenfassung Antigua2Bermuda-Race
Nach tollen Bedingungen beim verspäteten Start in Antigua, einer kurzen knackigen, und taktisch interessante Startkreuz konnte die Flotte am Nordostende Antiguas schon etwas abfallen, und mit Wind von Steuerbord und kleinem Schrick in den Schoten in Richtung Barbuda segeln. Hier kam es zur ersten großen taktischen Entscheidung: Barbuda in Luv oder Lee lassen? Wir entschieden uns, wegen der zu erwartenden Lee-Abdeckung, luvwärts um Barbuda zu segeln, planten aber aufgrund der Wettervorhersage für die nächsten Tage insgesamt einen großen Leebogen. Allerdings war im Routing des Expetiotion-Programms ein Luvbogen, mit einer späten Halse, ca. 160 sm vor Bermuda favorisiert. Die drei großen schnellen Racer waren schnell ausser Sicht- und AIS-Weite, nur die BroaderView knapp hinter, und Iskareen in Lee von uns blieben in der Nähe.Nach der ersten Nacht unter erstem Reff und der G3.5 bei bis zu 16 Kn Fahrt waren aber auch deren AIS-Signale nicht mehr zu empfangen. Das Routing von Expedition blieb konstant bei dem Vorschlag eher rechts rauszustellen, unser ‚Bauch‘ sagt e weiter Leoben: hätte wir mal auf den Bauch vertraut, und nicht dem Routing …. Wie vorhergesagt wurde der Wind in den kommenden Tagen langsam schwächer, die Haspa machte unter A3, später auch A2 und vollem Groß gute Fahrt. Leider konnten die schnellen Yachten wie Warrior, Varuna und Teasing Maschine noch vei recht gutem Wind finnischen, während der Rest der Flotte mit immer weiter abnehmendem Wind zu kämpfen hatte. In den letzten zwei Tagen lagen wir dann viele Stunden im ‚ÖL‘, mitten auf dem Atlantic, am Rand des Bermuda Dreiecks. Nur am Ende des Feldes profitierten die kleinere Yachten von einer stetigen Brise, der Wind drehte langsam von SO auf SW. Nach 5 Tagen 4 Stunden und 14 Minuten überquerten wir bei untergehender Sonne die Ziellinie und liefen in St. George zum Einklarieren ein. Allerdings wollte der Zoll uns erst am nächsten Morgen klarieren, so daß wir den Erfolg vor Anker und gelber Flagge an Bord in der Bucht feierten.Beim eigentlich netten, und zügigen Einklarieren kamen dann aber neue Überraschungen auf uns zu: die Haspa einfach mal sechs Wochen in Bermuda liegenlassen? keine Chance! der Zoll braucht einen Bürgen, der sich in der zeit um das Schiff kümmert. Dies ist wohl nicht nur den möglichen Hurricanen, sondern wohl auch einigen nicht ganz legalen Eingewechselt großer Luxusyachten in der Vergangenheit geschuldet. Die ganze Crew durfte Bermuda also so lange nicht verlassen, bis ein Bürge gefunden war. Dieses Thema beherrschte, nach unserer Weiterfahrt nördlich um Bermuda herum nach Hamilton in den RBYC-Hafen, dann für 2-3 Tage unseren Tagesablauf.Nach endlosen Verhandlungen mit Yachtclub, Werften, und letztendlich einem sehr freundlichen Stegnachbarn konnten wir eine sehr gute Lösung finden. So liegt die Haspa nun für fünf Wochen an einer Hurricansicheren Mooringtonne direkt gegenüber des Yachtclubs, in wunderschöner Umgebung, bis die nächste Crew um Fabian Bläsi sie wohl noch bei SparYard in den Travellift hängt und Fit für die AAR-Regatta macht.Zusammengefasst: einer wunderschöne, taktisch anspruchsvolle Regatta, von Antigua,einer ‚Perle‘ der Karibik auf einen Britischen Aussenposten mitten im Atlantik. Bermuda ist eine wunderschöne Insel, mit unglaublich netter, freundlicher Bevölkerung und traumhaften Stränden. Nur das extrem hohe Preisniveau ist etwas gewöhnungsbedürftig…Viele Grüße von Bord wünschen euch Skipper und Crew