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Normal??

Normalerweise trifft sich die Crew im Starthafen am Schiff.

Normalerweise gibt es immer ein paar Nachzügler, auf die man wartet während die letzten Vorbereitungen laufen.

Normalerweise startet die Crew zusammen in die erste Etappe der Überführung.

Bei dieser Überführung war nichts normal. Davina, Felix und Matthias reisten als Erste in Lissabon an und fuhren zum Schiff. Das Schiff

war aber mehrere hundert Meilen und eine Landesgrenze entfernt. Ein Roadtrip an der westiberischen Küste (Zitat Felix). Nachts ging es bei

einem kurzen Pitstop in Muxia an Bord und weiter Richtung Lissabon zusammen mit Mats, der seit Cherbourg an Bord war. Der Mietwagen wurde an Seifi und Erik übergeben.

Julius war der Nächste in Lissabon. Um eine Unterkunft hatte er sich bereits gekümmert und nahm einen Tag später Rike und Alex in Empfang.

Aufgegabelt von drei Locals, die zwar nur brüchiges Englisch sprachen, aber verstanden hatten, dass die drei etwas zu Essen suchten,

gab es erstmal eine exklusive Stadtführung zu sämtlichen geschlossenen Restaurants des Stadtviertels, die dann überraschend in einem sehr

netten Lokal abseits jeglicher touristischer Hotspots endete.

Caro trudelte am Montag als letzte in Lissabon ein. Die Störti war noch nicht da, wurde aber am Abend erwartet.

Mittlerweile auch nicht mehr in Lissabon, sondern in Cascais.

Die Unterkunft musste zwischenzeitlich auch schon geräumt werden, sodass die in Cascais Wartenden mit ihrem Gepaeck und den ersten Einkäufen beim Hafenbüro

standen. Die Ankunft der Störti mit Davina und Co lag irgendwo zwischen 22:00 und 02:00 Uhr nachts.

Davina, Felix, Mats und Matthias hatten mittlerweile zusammen mit der Vorcrew schon viele Meilen Richtung Süden zurückgelegt. Diese wurde bis auf Lina

in Porto abgeschmissen.

Zurück nach Cascais: Der Einkauf lag zusammen mit den Taschen beim Hafenmeister. Allerdings hatten die freundlichen Damen am Empfang

ausdrücklich verboten, diese dazulassen, wenn das Büro um 19:00 Uhr schliesst: Ein Problem für später. Nach einer kurzen Stadterkundung wurde das Lager

für die Nacht vor dem Hafenbüro aufgeschlagen. Mit Pizza, Bier und einer Serie richteten sich Julius, Alex, Rike und Caro für die Nacht ein. Regelmäßig

wurde der Fortschritt des Schiffes bei Marinetraffic verfolgt und bewertet. Um 2 Uhr war es dann endlich soweit: die Störti lief mit der fünfköpfigen

Crew in den Hafen ein und das "Obdachlosenlager" konnte abgebaut werden. Die Crew war sichtlich erleichtert, endlich zusammen mit dem Schiff an einem Ort

zu sein. Nach einer Runde Ausschlafen am Dienstag wurde die Störti aufgeräumt, klariert und es wurde eingestaut für die anstehende erste Etappe nach Cadiz.

Da der per Boot angereiste Teil der Crew noch nichts von der Stadt gesehen hatte, gab es noch einen Ausflug durch die Gassen des Ortes mit Halt bei einer

Badebucht.

Am nächsten Tag ging es dann endlich los, so wie es sein sollte. Bei 15 bis 20kn raumschots und herrlichem Sonnenschein kamen wir gut voran, erstmal

entspannt ohne Gennaker.

Die erste Nacht war zwar laut den schon Gesegelten vergleichsweise warm, etwas frisch wurde es dennoch.

Leider ging der schöne Wind über Nacht futsch, sodass wir immer mal wieder den Motor an schmeißen mussten und die Segel fröhlich rauf und runter gingen.

Nun ging es nicht mehr so fix weiter wie erhofft und als das Fockfall runterkam fiel die Entscheidung, anstatt nach Cadiz gleich weiter nach Gibraltar zu

fahren, um bei dem eh schon verkürzten Zeitplan genug Zeit für Reparaturen zu haben.

Mit wachsamen Blicken nach Orcas ging es weiter Richtung Süden. Zum Glück waren unsere einzigen Begleiter ein paar Delfine, auch wenn der ein oder andere

sich in Träumereien an zahme Schwertwale verlor. "Gucken kommen dürften sie ja, aber bitte ohne Anfassen". Den VTGs vor Gibraltar näherkommend, sorgten

einige sich zankende Funker der Berufsschifffahrt für Belustigung.

Zeitweise war der Wind jetzt ganz weg, "Sailchart sagt Sonnensegel", hieß es dann.

Nachdem der Rumpf sich über den Nachmittag doch etwas aufgeheitzt hatte, war die Nacht von der Temperatur sehr angenehm, auch wenn das Kondenswasser aus

dem Großsegel regnete.

In den Sonnenaufgang hinein fuhren wir schließlich durch die Straße von Gibraltar und konnten auf beiden Seiten die wolkenverhangenen Berge bewundern. Wir

wollten in den spanischen Yachthafen la Linea gehen und wurden den ganzen Weg durch die Bucht von ca. 20 Delfinen begleitet,

zusammen mit dem wind, der wieder aufgesfrischt hatte ein echtes Highlight. Im Hafen angekommen wurden die wichtigsten Maßnahmen eingeleitet, um nicht in

der Hitze zu zerfliessen. Melonensalat, Wasser und Strand überbrückten die heißen Mittagsstunden.

Jetzt müssen wir erst einmal schauen was weiterhin passiert, der Besuch des Affenfelsens steht vor der Weiterfahrt noch aus. Ein Update folgt bestimmt.

Viele Gruesse von der gesamten Crew:

Davina, Felix, Matthias, Mats, Julius, Alex, Caro, Rike