Affenfelsen
Als nächster Programmpunkt stand weitere Abkühlug auf dem Plan. Nach kurzem Eintauchen in die Bucht von Gibraltar haben wir das Strand-Hopping erfunden: 30 Minuten zum anderen Strand wandern um die Badeorte vergleichen zu können. Dort gab es im Anschluss an eine weitere Erfrischung auch ein kühles Getränk im Caramba. Als dann endlich die Sonne untergegangen war, haben wir uns in einer Tapasbar gestärkt und haben als Abschluss des Abends noch das Food Truck Festival mit wilder Live Musik genossen.
Gestärkt war dann am nächsten Tag das Ziel der Affenfelsen. Nach dem Hitzeerlebnis des letzten Tages war aber klar, dass wir nur entweder hoch auf den Felsen oder runter Laufen konnten. So entschlossen wir uns die Gondel zu nehmen und die 412 Höhenmeter in 6 Minuten zu überbrücken. Oben angekommen warteten dann schon die ersten Affen auf alles was die anderen Touristen mitgebracht hatten. Doch wir zogen nach einigen wenigen Fotos frohen Mutes los um den Rest des Felsens zu erklettern. Oben wanderte wir von der einen bis zur anderen Seite und langsam fing das Wasser an knapp zu werden. Die Sonne brütete, Schatten und Wasser wurden zu kostbaren Gütern. Weiter handelten wir uns von Abwehrbatterie zu Batterie, genug um die Spanier von den Felsen fern zu halten, bis wir endlich der Affenhitze entkommen konnten.
Nach endloser Tortur durch die Sonne fanden wir Rettung in einer Gastronomie, wo es ein Eis und Wasser für alle gab. Dort fanden wir auch den Eingang zu beeindruckenden Tropfsteinhöhlen, die so tief sind, dass man früher einen Tunnel nach Afrika vermutete, durch den die Affen, laut Sage, gekommen sein sollen. Nach dieser weiteren Abkühlung ging es weiter den Berg hinab. Teils über vor Hitze flimmernde Straßen, teils über steinige Pfade, alles während wir von der Sonne gebraten wurden. Die nächste und auch letzte Zuflucht des Felsens waren Tunnel aus der Zeit der „Great siege“, dem 14ten Versuch der Spanier, Gibraltar zurück zu erobern. Wieder unten, nach 6 Stunden 412 Höhenmetern und über 30°C, musste der Zuckerspiegel von allen dringend wieder erhöht werden, weshalb wir uns die Bäuche im „Clipper“ voll schlugen. Wir hatten den Felsen bezwungen!
Am nächsten Morgen und nach einer gut verdienten Mütze Schlaf war es Zeit Gibraltar hinter uns zu lassen. Dies geschah schneller als gedacht, denn kurz nachdem wir die Bucht verlassen hatten, zog dichter Nebel auf. Nach einer wenig ereignisreichen Weiterfahrt konnten wir am nächsten Tag seltenere Meeresbewohner bewundern: Schildkröten. Doch später an diesem Tag wurde die Gefahr, die schon lange unsere Tour beschattete, zur bitteren Realität: Dunkle Flossen, weiße Körper. Orcas. Diese Wale, die jetzt seit längerem schon die Straße von Gibraltar und die umliegenden Gewässer für die Klein- und Sportschifffahrt unsicher machen, hatten nun auch uns eingeholt. Mit der ganzen Crew an Deck und jederzeit bereit, die Segel sofort runter zu nehmen, schauten wir gebannt, wie die Meeressäuger abdrehten und das Interesse an uns verloren noch bevor sie wirklich Kontakt zu uns aufgenommen hatten. Doch nur kurz war die Erleichterung, denn schon bald schwammen die Nächsten auf uns zu. Zum Glück verlief auch diese Sichtung unproblematisch. Ein letztes Mal noch schwammen uns Orcas direkt vor den Bug, sodass eine schnelle Wende gefahren werden musste, um den Orcas auszuweichen. Vielleicht hilft der schwarz-weiß Unterwasseranstrich doch und die Orcas halten uns für besonders aussehende Freunde...
Der Rest der Fahrt bis nach Alicante verlief unproblematisch in Begleitung von einzelnen Schildkröten, unzähligen Delfinschulen, Schwärmen von fliegenden Fischen und der Begeisterung auf das nächste Freeze Dried. Um 2000 MESZ war das Schiff in Alicante fest. Das Ankommen wurde mit einer lang ersehnten Dusche und Pizza auf dem Steg gefeiert.
Es grüßt eine gut durchgehalten Crew
Davina, Felix, Julius, Caro, Matthias, Mats, Rike und Alex