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Oh Mh0!

Nach unserem erfolgreichem Offshorerennen gibt es wenig Zeit sich auf den Lorbeeren auszuruhen.

Palma Vela Inshorerennen Tag 1

 

Nach unserem äußerst erfolgreichem Offshorerennen, dem "La Larga" wurde es nach zwei freien- bzw. Trainingstagen für uns Zeit, den ersten von drei Inshore Renntagen des Palma Vela zu bestreiten.

Neben zwei Maxis hatten wir auch drei TP52 in unserer Konkurrenz, wir wussten also, dass wir gerade für die kommenden Sprints noch unsere Koordination verstärken mussten. Was beim Offshore 20 Sekunden Zeit hätte, dürfte uns hier nur 3 Sekunden kosten.

Eifrig hatten wir also am Mittwoch Up- und Downs trainiert, die Zuständigkeiten geklärt und eine Basis erarbeitet die uns doch recht ordentlich erschien. Dennoch hieß es für den nächsten Tag dann doch ersteinmal: Costalrennen. Also ein Inshorerennen unter Offshorebedingungen in dem Sinne, dass neben Ups und Downs auch Reaches zu dem Kurs gehören.

Unsere Codes kamen also am nächsten Morgen wieder an Bord und wir machten uns auf den Weg ins Startgebiet inmitten der Bucht von Palma.

 

Traumbedingungen: Blauer Himmel, 10-13 Knoten Wind, 20 Grad, das, was man sich vorstellt, wenn man zum Segeln ins Mittelmeer kommt. Dazu an Deck noch ein paar Spaghettis zur Stärkung vor den vier bis fünf anstrengenden Stunden, die vor uns liegen würden:

Teil 1 – Vorstart:

Knappes Erreichen der Startzone vor dem Rennen, ein kurzes Up zum Eintrimmen muss genügen, zudem wird die Route erst 20 Minuten vor Start bekannt gegeben. Eine stressige Situation für Taktik und Navigation, aber auch für alle Anderen. Die Aufregung steigt. Der Start ist etwas Chaotisch, aber annehmbar.

Teil 2 – Hoch an den Wind

Die erste Bahnmarke liegt im Luv. Noch frisch aus dem Training behaupten wir uns dabei recht gut gegen die TP52. Konzentrierte Arbeit und gute Trimmarbeit bringt uns schnell an die erste Marke.

Teil 3 – Oh Mh0!

Jetzt passiert es. Wir runden die erste Tonne, als Nächstes erwartet uns ein langer Reach unter Mh0 bei diesen Bedingungen. Es geht rum, der Mh0 geht hoch, aber er will sich nicht ausfurlen. Die Bowcrew versucht ihr möglichstes, aber der schwarze Gigant will sich einfach nicht sauber aufdrehen. Eine spätere Analyse wird zeigen, dass eine Verkettung unglücklicher Ereignisse dazu geführt haben dürften. Schweren Herzens kommt der Sanduhr-Mh0 also wieder herunter, die Jib geht wieder hoch. Viele Manöver, die viel Kraft kosten und noch dazu das Schiff nicht schneller machen, denn jetzt sind wir völlig untertakelt und die TPs und Maxis heizen davon, das Rennen ist für uns schon jetzt gelaufen, letzter Platz...so scheint es.

Teil 4 – Chaotische Zustände

Das Mh0 Unglück versetzt alle Crewmitglieder in schiere Aufregung, die Trainierte Koordination ist dahin, die Crew läuft Kopflos wie Störtebeker höchstpersönlich umher. Nur unter den ruhigen Worten der Schiffsleitung und unserer erfahrensten Mitsegler bekommen wir uns wieder in den Griff. "Shit Happens" aber es muss weiter gehen, so schnell werfen wir doch nicht die Flinte ins Korn!

Der nächste Up kommt. Und da ist er schon!

Teil 5 – Fokus

Die nächste Bahnmarke ist gerundet. Jetzt wird angeluvt. Hoch fahren können wir inzwischen! Es geht um einen Fels und erstmals mit Kite wirklich downwinds. Störtebeker gefällt das!

Teil 6 – Wieder hoch

Und nach einigen Halsen geht es wieder hoch bis wir die Bucht von Palma verlassen, der Kampfgeist und Wille, zumindest nicht als Letzter hier an Land zu gehen ist uneingeschränkt vorhanden. Wir sammeln die erste Maxi – die wir vergüten müssen – kurz vor der letzten Bahnmarke ein.

Teil 7 – Runter, runter und nochmals runter

Der Äußerste Punkt ist erreicht und in einem traumhaften Hoist fliegt der Kite auf Position und die Jib entschwindet, jetzt heißt es nur noch runter, runter, runter bis ins Ziel. Die zweite Maxi catchen wir kurz vor Ziel. Über die Linie gehts mit zwei wunderschönen Halsen.

Berechnet wirds nicht mehr ausreichen um die Maxi zu übertrumpfen, aber wir haben alles gegeben und müssen feststellen, dass das Mh0lheur Dreh und Angelpunkt unseres Unglücks war. Wird sind 5ter von 6. Abgesehen davon sind wir dieses Schiff schnell gesegelt und wir sind heiß darauf, was wohl die kommenden Tage, insbesondere die Up und Downs (wo es keine Mh0s gibt) bringen werden.