Zum Hauptinhalt springen

Nelson Cup Tag 2 und Antigua 360

Tag 5:

Der zweite Tag der Nelson Cup Regatta. Heute erwarten uns wieder zwei inshore races.

Wind wie immer 15 bis 20 Knoten aus Ost.

Der Kurs ist Dreieck Schenkel. Wir finden uns leicht wieder in den Rhythmus von gestern ein

und freuen uns über gefestigte Abläufe. Nach dem Start sind die Carkeeks aus unserer

Startgruppe noch bis zur Luvtonne in greifbarer Nähe, aber nehmen dann auf dem Vorwind

im Gleit reißaus. Bei dem Wind reicht es für die etwas gemächlichere Haspa nicht ganz, in

die Glitsch zu kommen.

Egal, wir fahren unser eigenes Race und stecken uns eigene Ziele. Wurde am Anfang der

Call für „Jib up“ zur Vorbereitung auf das Gennaker Bergemanöver noch 5 Minuten vor der

Leetonne gegeben, kommt es jetzt nur noch drei Minuten vorher.

Der Start zur zweiten Wettfahrt erinnert etwas an Segelbundesliga - Die rechte Starttonne ist

bevorteilt, man reiht sich nebeneinander in Höhe der Layline dazu auf und wartet darauf,

dass die „Time to Burn“ abnimmt, um mit maximalem Speed über die Linie zu kommen. Der

Start läuft super, wir sind echt nah dran an den Top Guns aber wieder entscheidet die

Downwind Geschwindigkeit über den Sieger.

Nachdem wir wieder fest im Hafen vertäut sind - wir haben über die Woche immer den

gleichen, auf dem wir unseren Anker einfach liegen lassen, gibt es noch die tägliche

Siegerehrung. Während der Veranstaltung wird uns Bouwe Bekking vorgestellt. Er hat vier

Volvo Ocean Race Kampagnen geskippert. Er segelt während des Nelson Cups an Bord der

Balthasar, einer 100 Fuß Maxi. Wir bekommen prompt noch Tipps zu unserem Riggtrimm,

die ihm auf dem Wasser aufgefallen sind. Am nächsten Morgen stimmen wir die auch

nochmal mit dem Konstrukteur in Deutschland ab.

Tag 6: Layday. Das erste Mal seit unserer Ankunft ist kein perfektes Wetter. Es ist sehr

schwül und regnet die meiste Zeit über. Wir verstecken uns unter der Sonnenplane und

beschäftigen uns mit zahlreichen kleinen Instandhaltungsaufgaben für uns und die Haspa.

Nach den intensiven letzten Tagen passt uns das eigentlich ganz gut und der Tag vergeht

wie im Nu.

Tag 7: Antigua 360. Bei der heutigen Regatta starten drei Startgruppen an Schiffen in einem

Känguru Start für eine Wettfahrt um die Insel. Wir stehen um 5:30 auf, um pünktlich um 9:00

über die Linie zu kommen. Das Wetter ist wieder perfekt und wir kreuzen anfangs bei 14

Knoten durch das Slusheisfarbene Wasser. Nach einer Stunde können wir einen Schrick in

die Schot geben und setzen kurz darauf den A3. Noch eine Stunde später sind wir so weit

um die kreisförmige Insel gekommen, dass wir noch weiter abfallen können und auf den A4

peelen. Wir machen gut Strecke und nutzen den Moment für ein Mittagessen. Der A4 kann

länger als geplant stehen bleiben, da der Wind der Landform in Lee der Insel folgt. Wir holen

die langsameren Schiffe aus der Startgruppe vor uns ein und können bei ihnen beobachten,

wie der Wind um 90 Grad dreht, wo die der Insel anhaftenden Winde sich treffen. Wir

wechseln wieder auf die G3 und begeben uns auf die letzten Meter der Regatta. Von hinten

schließt die Flotte der Maxis schnell auf und überholen uns kurz vor der Ziellinie mit

beeindruckenden Geschwindigkeiten. Wir lassen den Abend wieder am Antigua Yacht Club

zur Pricegiving Ceremony mit kalten Getränken ausklingen und staunen über prominente Segler, die auch hier mit Segeln.

Die nächsten zwei Tage werden wir uns auf die Carribean 600 vorbereiten und dann endlich für eine längere Zeit die Marina verlassen.