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Caribbean 600 - Teil 2

Flaute! 4 Stunden nur Flaute, mitten in der Mittagshitze. Wir lebten langsam alle nur noch in unserm eigenen Schweiß.

Immerhin standen alle anderen Schiffe drumherum auch, die Flaute zog sich von Guadeloupe bis nach Moserrat. Schlafen konnte leider auch kaum jemand, da es viel zu warm war und der Baum ganz schön geschlagen hat. Aber ein wenig Erholung bekamen alle dennoch von der Welle und den Manövern.

Stück für Stück erreichten wir endlich die Windkante. Allen konnte man die eintretende Erleichterung ansehen. Doch alle wussten auch das sich nun die Ankunftszeit nach hinten verschoben hat und wir wahrscheinlich im Dunkeln ankommen würden. Aber die nächste Challenge stand uns direkt bevor, ein Abschnitt südlich von Guadeloupe voller Fischertonnen, ausgerechnet im Dunkeln. Alle Tonnen kaum sichtbar, weswegen wir dort mit zusätzlicher Konzentration durch fahren mussten.

 

Nach der Ecke von La Desirade hat das letzte Drittel der Regatta begonnen. Es folgte ein Anlieger mit Gennaker und später mit der Jib Top bis nach Barbuda. Der Wind war perfekt um immer mal wieder ins Gleiten zu kommen. An Deck strahlten alle Gesichter.

Die Squalls ließen uns doch auch diese Nacht nicht in Frieden. Sie brachten mal Regen und mal richtig Wind mit sich, mal aber auch wieder gar keinen - wieder Flaute und diesmal sehr lokal.

 

So langsam fieberten alle dem Ziel richtig entgegen.

Als wir uns das dritte Mal an der Küste von Antigua wiederfanden, fragten wir uns mal wieder, wer sich diesen wirren Kurs ausgedacht hat und es für eine gute Ideen hielt ein zusätzliches Dreieck um Antigua segeln zu lassen. Es ist schon ganz schön frustrierend an seinem Ziel kurz vor Ende ein zweites Mal vorbei fahren zu müssen. Mittlerweile merkte man allen Crewmitgliedern die Müdigkeit der letzten 48h mit sehr manöverintensiven Segeln an.

 

4 Stunden später errichten wir dann Barbuda zum zweiten Mal. Hier hieß es eimal halsen und auf zur letzten Bahnmarke vor dem Ziel- die Insel Redonda.

3 Stunden Sunshine Sailing mit JibTop und Staysail.

Die letzten Insel vor Antigua ähnelte einem riesen Felsen, der aus dem Wasser schaute. Wir hatten alle verschiedenste Assoziationen, von Fluch der Karibik, Lummerland (Jim Knopf) und Star Wars. Hinter der Insel hatten wir kurz Angst in der nächsten Flaute stecken zu bleiben aber zum Glück blieben wir mal verschont und es hieß hoch a den Wind zur Zielkreuz in Richtung Antigua.

Ein letzter schöner Sonnenuntergang.

 

Langsam trudelte die ganze Crew auf der Kante ein und es hieß volle Konzentation für die letzten Meilen. Motiviert hat alle dabei ein intensiver Zweikampf mit der “Celeste of Solent”.

Als dann um 23:06 Uhr der finale “Tut” kam und durch Funk den Zieldurchgang bestätigt wurde, waren wir alle mega erleichtert. Wir freuten uns diese besondere Regatta gemeinsam erfolgreich abgeschlossen zu haben.

 

Kaum im Hafen wurde wir mit großer Freude vom RORC und andern Schiffen begrüßt. Traditionsgemäß wurde erst der Skipper ins Wasser geworfen und dann sprang der Rest hinterher. Burger und Pommes vollendeten den Tag, bevor alle nur noch in die Koje gefallen sind.

 

Viele Grüße von der C600 Crew!