Bordbericht vom 03.12. - Hello Passat!
Die vergangene Nacht brachte uns "Passat-segeln at its best"! 17-20 Wind aus 145-150 Grad TWA (also schräg von hinten), Vollmond und "kurze-Hose-Segeln bei Nacht". Der Genaker zieht uns seitdem mit 10-12 Knoten in Richtung Ziel. Manchmal gelingen uns Surfs mit bis zu 19,5 Konten. Wie cool ist das denn!!?? Klar, die leichten Schiffe, mit Ihren grossen Vorsegeln, laufen uns jetzt weiter davon aber mit jedem Trinkwasser-Schluck aus den Tanks, werden auch wir leichter! Unterdessen wird es unter Deck immer "molliger" und die Belüftung ist leider auch nur so "medium" (hihihi) aber durch unser Wachsystem, haben wir ein tägliches Reinschiff installiert und es fühlt sich dadurch ganz entspannt an. Wir könnten Euch also jederzeit und unvorangemeldet willkommen heissen. Also, wer kurz rumkommen möchte, ist willkommen - wir sind so ziemlich Mitte "Atlantik"?
Ich weiss nicht, ob ihr alle unsere Berichte der letzten Tage vollständig bekommen habt? Da gab es leider ein technisches Problem, das zumindest für Verspätung gesorgt hatte. Ich hatte in einem der Blogs zu Beginn Reise, vom entspannten Essen "beim Italiener um die Ecke" geträumt. Anknüpfend daran, muss ich euch allerdings sagen, dass wir auch auf diesen gastronomischen Genuss leicht verzichten können! Wir haben nämlich selbst einen Italiener an Bord! Er heisst Frank, kommt eigentlich aus Hamburg aber lebt seit 40 Jahren in Südtirol. Er ist unser "Food-Beauftragter"! Und ich kann euch sagen, dass die Pasta, in zuvor ausgelassenem Bauchspeck, mit Eigelb und Zwiebeln angemacht, der "Hammer" sind! Natürlich haben die Jungs hier an Bord keinen Kruemel übrig gelassen.
Den heute Nacht "gefangenen" fliegenden Fisch, haben wir daher dann doch nicht in die Pfanne gehauen. Obwohl er es angesichts seiner Dreisstigkeit verdient gehabt hätte: Er ist nämlich direkt durch das Decksoberlicht geflogen und auf dem Kartentisch unter Deck gelandet.
A pros pros Fisch: Einen Nachtrag wollte ich euch doch nicht vorenthalten. Vorgestern, während unserer grossen Flaute, war plötzlich "Alarm" an Deck! Wir sind mitten in eine Wal-Familie hineingefahren. Die Wale waren so dicht dran, dass wir unseren Steuermann anweisen mussten, den Kurs zu ändern, um nicht eines der Tiere womöglich zu rammen. Eine unglaubliche Begegnung für alle diejenigen, die das bisher noch nicht erlebt hatten. Natürlich war die Kameras erst wieder an Deck, als alles schon wieder vorbei war. Aber das wird uns sicherlich im Kopf erhalten bleiben.
Bis morgen und
viele Grüße von Bord wünscht euch
die Crew der „Broader View Hamburg“