Whale Watching on watch
Nach neuerlicher Nacht mit Neptuns bunter Pfanne "Allerlei", also dem großen Bouquet aus bedrohlichen Böenwalzen, Starkregenschauern, mineralwasserklarem Sternenhimmel, den obligatorischen Sternschnuppen und weit entfernten Gewittern, bekamen wir am Morgen den protokollarischen großen Bahnhof der Meereswelt geboten und wurden von einer großen Delfinschule in den Tag begleitet. Dieses diplomatische Signal der Handreichung Neptuns nahmen wir höflich an und setzten als Beweis unseres Entgegenkommens erstmals den Gennaker. Die zunächst leichten Winde gaben uns Gelegenheit zum Durchtrocknen und Saubermachen. Alle Kinder räumten ihre Zimmer auf, wuschen sich die Hände und putzten sich die Zähne. Mitten in der Bordroutine durchkreuzte eine große Walschule unseren Weg, die vollkommen unbeeindruckt vor uns über die rote Ampel schwamm. Anders als bei den fliegenden Fischen der 2. Nacht konnten wir allerdings ausweichen UND gleichzeitig filmen. Ein schönes Erlebnis.
Das Abendessen bei mittlerweile frischem Wind und mitlaufendem Strom fiel besonders aus, und zu diesem Anlass versammelte sich die Crew vollständig an Deck: Das Team in der Pantry reichte frisches Walnussbrot à la Irrgang und ein 3,5kg Roastbeef mit Senf. In der Abendsonne wurde kurz mit dem Bergfestbier geliebäugelt ("wenn wir den Gennaker jetzt bergen, dann wäre das doch quasi Bergfest, oder?"). Den uns erreichenden Ruf nach Hilfe am Ruderschaden der RED konnten wir aufgrund des fehlenden Bolzens nicht nachkommen, stehen aber selbstverständlich zur Verfügung! Wir wünschen der RED und Crew alles Gute mit dem mittlerweile notdürftig behobenen Schaden und allen sichere Weiterfahrt.
In diesem Sinne grüßen wir die Heimat,
Eure BroaderView Crew
Felix Christiansen